„Mich gibt es nicht ohne Südafrika!”, sagte ich zu Philipp bei unserem ersten Date. Ich war so sicher, dass ich dazu berufen bin, in meiner Wahlheimat zu leben, dass mein potenzieller Ehemann das wissen sollte! „Super, ich habe noch zwei Flugtickets im Reisebüro liegen, die wir für eine Reise nach Kapstadt nutzen können!”, antwortete er. „Ich fahre mit niemandem in den Urlaub, mit dem ich nicht verheiratet bin,” sagte ich daraufhin grinsend. Das, was die meisten Menschen abgeschreckt hätte, führte zu einer völlig unerwarteten Reaktion von Philipp: „Dann müssen wir wohl heiraten!”, zwinkerte er. Nur wenige Wochen später gaben wir uns im Kreis unserer engsten Freunde über den Dächern von Düsseldorf das Ja-Wort, und flogen noch am gleichen Tag nach Kapstadt.
Auch wenn wir uns bei unserem zweiten Treffen unsere halben Lebensgeschichten erzählt hatten, kannten wir uns natürlich kaum. Wir sagten noch ganz locker: „Kennenlernen können wir uns ja auch noch, wenn wir verheiratet sind!”, und wundern uns heute, 4 Jahre später, doch über mancherlei Besonderheiten des anderen.
Als wir uns trafen, waren wir bereits Mitte 30. Wir entschieden deshalb, keine Zeit zu verlieren, und haben das auch bis heute nicht bereut. In diesen vier Jahren ist viel geschehen: Wir bekamen ein Kind, zogen vier Mal um (einmal davon nach Afrika und wieder zurück), durchlebten eine Pandemie, verloren ein Baby, wurden zweimal arbeitslos, wechselten einmal die Gemeinde, ich schrieb ein Buch, und wir gründeten ein Business.
„I choose you – immer und immer wieder” ist keine Option, sondern ein Versprechen! Eines, das wir uns am Altar gaben, kurz bevor das Grillfleisch serviert wurde. Ein Versprechen, das wir uns bei Sonnenschein gaben, aber das auch an dunklen Wintertagen gilt.
Jeden Tag erleben wir, wie wichtig unsere Worte sind: Dass wir gute und lebensspendende Worte wählen, die den Partner und die Beziehung aufbauen. Das gelingt uns nicht immer, aber doch immer öfter! Aufgeben ist keine Option, und kämpfen lohnt sich. Es gibt keine andere Wahl, keine Seitentür namens „Trennung”, weil wir uns für ein gemeinsames Leben entschieden haben: Du und ich – für immer!