Und dann ist es ja nicht gerade so, dass ich einfach kaufen würde, was ich gerade bei Aldi oder Lidl auf dem Wühltisch finde (der übrigens rein zufällig immer genau das, zum richtigen Zeitpunkt, anbietet, was ich gerade brauche. Wie machen die das nur???). Nein, seitdem JB auf der Welt ist, soll es Bio sein. Und nicht nur Bio, sondern es soll auch schön sein. Ich mag es ja, wenn sich Stoffe besonders anfühlen, und gut verarbeitet sind.
Seitdem ich als Praktikantin damals in Südafrika ein paarmal in Little China Town eingekauft hatte um Geld zu sparen, und die Nähte meiner neuen Kleider zu einfach, und fehlerhaft, verarbeitet gewesen waren, musste ich sie praktisch nach 2 Wochen wegschmeißen. Ich habe mich damals so sehr über meinen Kauf geärgert, dass ich mir versprochen habe: Schnell und billig ist nicht meins! Qualität macht einfach so viel mehr Freude, und ist auch richtig nachhaltig! Denn die Klamotten behalte ich meistens für ein paar Jahre.
Aber damals hatte ich keine zwei männlichen Schnäbel zu füttern (und die können wirklich viel essen!!)
Wie also, um Himmels willen, soll ich diesen Lebensstil aufrecht erhalten? Kinder wachsen ja auch so schnell aus ihren Hosen raus. Ich öffne die Rettung in der Not: Vinted, ehemals Mamikreisel! Mal sehen, was ich qualitatives finde, das auch noch Bio ist! Ich werde fündig! Hurra! Nur die Größe stimmt leider nicht. Ja, so ist das: Manchmal habe ich Glück, und finde ein Schnäppchen, an anderen Tagen leider nicht. Meistens sind das die Tage, an denen es schnell gehen muss!

Ich schließe die App. Gebrauchte Kleidung finde ich super! Aber irgendwie bin ich auch müde davon, dass „Bio” der größeren Ketten, dann doch nur bessere Stoffe beinhalten, aber die Arbeiter, die die Sachen herstellen, ausgebeutet werden. Und meistens sind das die Marken, die ich gebraucht finde. Mich nervt dieses Wirtschaftsrad, das ständig an mehr Gewinn interessiert ist, aber nicht an Menschen.
Diesen Monat wird es schon noch gehen, mit den T-Shirts. Und nächsten Monat investiere ich in ein paar Bioklamotten, die fair hergestellt worden sind. Denn dann freue ich mich auch, wenn ich mein Kind ansehe, und weiß: Wir haben die Welt zumindest ein winzig kleines bisschen besser gemacht! Und das mit dem Haushaltsbudget, das bekommen wir auch noch besser hin! Denn es gibt mit Sicherheit noch Sachen, die wir nicht so dringend brauchen, und an denen wir das nächste mal sparen können. „Drucken ist ja eigentlich auch nicht so umweltfreundlich”, sage ich mir leise, und grinse. Wieder was gelernt!